Die Rellinger Kirche ist das Wahrzeichen der Gemeinde.
Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat die alte Rellinger Kirche, soweit bekannt ist, fast keinen Schaden erlitten. Vielmehr wurde das alte Feldstein-Kirchenschiff im Jahr 1584 um ein weiteres Schiff erweitert, weil die alte Kirche für die erheblich angewachsene Bevölkerung des Ortes als auch der zum Kirchspiel gehörenden Dörfer zu klein geworden war. Lediglich während eines Unwetters vom 14. Februar 1648 wurde der alte romanische Turmhelm beschädigt und eines der beiden Kirchenschiffdächer in Mitleidenschaft gezogen.
Ein Problem über Jahrzehnte aber war die Zusammenführung der beiden Kirchenschiffdächer. Hier bekam man die Dichtigkeit der mittigen Regenrinne nicht in den Griff und es entstanden immer wieder Leckagen, die den Gottesdienst über Jahre hin beeinträchtigten.
Nach der Erneuerung des alten Kirchturms 1703 und dem Bau des barocken Turmhelms, der übrigens von dem Kirchspiel selbst finanziert wurde, nahmen die Reparaturen an der jahrhundertealten Bausubstanz des älteren Gebäudebestands aus Feldstein derartig zu, dass der Pastor von Rellingen und die Kirchenjuraten Rellingens eine Bittschrift an den damaligen Landesherrn, den König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein, ihnen einen Neubau der Kirche unter Beibehaltung des gerade erneuerten Turmes zu genehmigen. Das geschah gut 100 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges! Nach diversen Gutachten von Baumeistern aus Altona und dem Umland zum Zustand der Kirche, zu denen auch der Architekt Cay Dose gehörte, wurde der Achteckbau aus Cay Doses Alternativen durch den König bevorzugt und zur Bekräftigung seiner Entscheidung durch Kopenhagen finanziell bezuschusst. Die Kosten des Neubaus der Rellinger Kirche konnten erst mehrere Jahre nach Fertigstellung des Gebäudes seitens der Bevölkerung und der Kirche endgültig beglichen werden! Selbst Cay Dose konnte erst nach zwei Jahren sein restliches Honorar gezahlt werden.
Das Ergebnis ist eine achteckige Kirche mit einer Laterne. Diese zählt heute zu den bedeutendsten Barockbauten Schleswig-Holsteins. Die Klinkerstele des Ehrenmals an der Rellinger Kirche wurde von dem Architekten Hermann Höger kreiert. Sie besteht im wesentlichen aus Terrakotta. Für die Keramiken wiederum war der Bildhauer Ludwig Kunstmann zuständig.
Quelle der gemachten Ausführungen: Archiv der Rellinger Kirche und die Ausstellung „250 Jahre leben mit der Rellinger Kirche“ von Hr. Wieland Witt im Jahr 2006.