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Rellinger Ehrenbürger

Das Verleihen des Ehrenbürgerrechts ist die höchste von der Gemeinde vergebene Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürgerinnen und Bürger oder des Ortes verdient gemacht haben. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts, das kein gesondertes Recht, sondern die Würdigung eines jeweiligen Bürgers und dessen Engagements für die Gemeinde darstellt, wird von der Rellinger Gemeindevertretung vergeben.

Während sich die Bezeichnung und Verleihung des Ehrenbürgerrechts in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert ausfindig machen lässt, wurden in Rellingen die ersten, der insgesamt vier Ehrungen, erst 1955 ausgesprochen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht mit Kurzportraits der Rellinger Ehrenbürger.

Jacob Ahrens

(* 09.11.1860 in Uetersen; † 10.12.1956 in Rellingen)

(* 09.11.1860 in Uetersen; † 10.12.1956 in Rellingen)
Am 09. November 1955 würdigten der damalige Bürgermeister Hermann Wiechel und der damalige Bürgervorsteher Hermann Bornholdt, der bis 1911 selbst zu den Schülern Ahrens‘ gehörte, das „unermüdliche treue Wirken Jacob Ahrens‘ für die Rellinger Schule, Kirche sowie Gemeinde“ (Pinneberger Tageblatt vom 09.11.1955) und ernannten den damals 95-jährigen Pädagogen zum Ehrenbürger Rellingens. „Onkel Ahrens“, wie er liebevoll in der Gemeinde genannt wurde, unterrichtete fast ein halbes Jahrhundert (1880 bis 1924) an der Rellinger Volksschule als Rektor und war als Ehrenmitglied der Rellinger Kirchengemeinde Teil des Kirchenvorstandes.

Die Gemeinde widmete Jacob Ahrens die Straße der Gemeinde, die vom Ellerbeker Weg abzweigt, in einem Bogen wiederum an den Ellerbeker Weg führt und zusammen mit dem Lee-Dieks-Weg eine Kreuzung bildet.

Hermann Rohwedder

(* 03.11.1883 Oldenburg (Holstein); † 13.06.1957 in Rellingen)

(* 03.11.1883 Oldenburg (Holstein); † 13.06.1957 in Rellingen)
Hermann Rohwedder kam 1895 als Zwölfjähriger nach Rellingen. Die Gemeinde und das Rohweddersche Haus, damals das einzige im Wiesenweg, wurden schnell zu seiner zweiten Heimat. Nicht immer verlief das Leben des in der Gemeinde wegen seiner Sachlichkeit und Aufrichtigkeit beliebten Mannes ruhig. Im Ersten Weltkrieg geriet Rohwedder in russische Kriegsgefangenschaft und zog sich an beiden Beinen schwere Erfrierungen zu, die ihm noch lange große Schmerzen bereiteten. 1925, wenige Jahre nach seiner Rückkehr aus Russland, wurde er zum ersten Mal in die Gemeindevertretung gewählt. In der schwierigen Zeit von Mai 1945 bis 1946 war er Rellingens Bürgermeister. Ab 1951 und dem Inkrafttreten der Gemeindeordnung war er stellvertretender Bürgermeister und in drei Kommunalausschüssen tätig. Auch als Vorsitzender des Haus- und Grundeigentümervereins, des Kleingärtnervereins, der Gemeinde-Sterbeversicherung und der Arbeiterwohlfahrt hatte er sich bewährt. Rohwedder gehörte über ein halbes Jahrhundert der örtlichen SPD an.

Am 15. Juni 1955 wurde Hermann Rohwedder in Anerkennung seiner „Verdienste um das kommunale Wohl seines Heimatortes“ (Pinneberger Tageblatt vom 16.06.1955) zum Ehrenbürger Rellingens ernannt und im Jahr 1965 erhielt die Aufschließungsstraße, die vom Wiesenweg abzweigt, seinen Namen.

Otto Rump

(* 1884 in Mecklenburg; † 13.12.1958 in Rellingen)

(* 1884 in Mecklenburg; † 13.12.1958 in Rellingen)
Otto Rump, ein gebürtiger Mecklenburger, kam als junger Tischlergeselle nach Halstenbek und bald darauf nach Rellingen, wo er in der Mühlenstraße ein Haus baute und sesshaft wurde. Neben seiner Tätigkeit im Gemeinderat von 1924 bis 1933 und von 1946 bis 1955, in dem er sich besonders für den Straßen- und Wegebau eingesetzt hat, war Rump von 1946 bis 1948 ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Rellingen und bis 1952 Kreistagsabgeordneter für die SPD, der er über 50 Jahre angehörte. Durch seine Sachlichkeit, seine Ruhe und sein ausgeglichenes Wesen wurde er überall in der Gemeinde geschätzt und auch von seinen politischen Kontrahenten geachtet. Nachdem Rump am 15. Juni 1955 zum Ehrenbürger ernannt wurde, widmete ihm die Gemeinde 1962 eine Straße nahe der Mühlenstraße.

„Herr Rump hat sich stets in selbstloser Weise für die Geschicke der Gemeinde Rellingen eingesetzt und mit ganzer Hingabe die Interessen der Allgemeinheit vertreten. Sein gerades, schlichtes Wesen und seine stete Hilfsbereitschaft waren jederzeit vorbildlich.“ (Bornholdt; Wiechel: Nachruf aus dem Pinneberger Tageblatt vom 15.12.1958)

Albert Hatje

(* 26.03.1927 in Egenbüttel; † 22.05.2018 in Rellingen)

(* 26.03.1927 in Egenbüttel; † 22.05.2018 in Rellingen)
Albert Hatje wurde am 26. März 1927 im damals noch eigenständigen Egenbüttel geboren. Bis auf einen Einsatz während des 2. Weltkrieges verbrachte der Baumschuler sein ganzes Leben in seiner Heimat, die er in vielen Bereichen maßgeblich prägte. Schon seit dem 1. Mai 1941 gehörte Hatje der Pflichtfeuerwehr in Egenbüttel an. Am 6. Juni 1942 war er eines der Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, bei der er vom 23. Mai 1975 bis zum 8. Mai 1984 als Ortswehrführer amtierte. 1951 begann Hatje seine „Karriere“ beim Rellinger Theaterverein.

Die Feuerwehr und der Theaterverein waren noch ältere Leidenschaften als Hatjes eigentliches Hauptmetier – die Kommunalpolitik. 1955 wurde er für die CDU in die Gemeindevertretung von Egenbüttel gewählt. Nach der Eingemeindung Egenbüttels nach Rellingen im Jahr 1974 blieb Hatje dem Gremium bis zu seinem kommunalpolitischen Abschied 2013 treu. In der langen Liste seiner Tätigkeiten steht fast jeder Ausschuss.

1989 übernahm Albert Hatje sein wohl wichtigstes Amt: das des Bürgervorstehers, das er 24 Jahre lang ausübte. Anerkannt über jede parteipolitische Grenze hinweg und jederzeit mit einem offenen Ohr für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger der Baumschulgemeinde wurde Albert Hatje zum „Mr. Rellingen“. Hermann Wiechel, Hans Werner Tellkamp, Erhard Helms, Joachim Diercks, Oliver Stolz und Anja Radtke waren die Verwaltungschefs, mit denen der „ewige Bürgervorsteher“ arbeitete. Für seine Verdienste wurde er mit der Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille sowie dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Albert Hatje stellte immer die Arbeit und nie sich selbst in den Mittelpunkt. „Ich habe mich vor diesem Abend oft gefragt, ob ein Mensch es wert ist, so in den Mittelpunkt gestellt zu werden“, hatte er anlässlich seiner Verabschiedung gesagt: „Ich meine: Nein. Aber da ja heute ganz Rellingen da ist, sehe ich diesen Abend als Heraushebung des Rellinger Ehrenamtes. Und dafür gehe ich gerne als Galionsfigur voran. Heute und in der Zukunft.“ Am 14. August 2013 wurde Albert Hatje zum Ehrenbürger der Gemeinde Rellingen ernannt.

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