Keine Chance für Fälscher
Ein neues Gerät im gemeinsamen Bürgerbüro der Gemeinde Rellingen und des Amtes Pinnau prüft die Echtheit amtlicher Dokumente.
Es ist ein eher unscheinbarer, grau-schwarzer Kasten, der im gemeinsamen Bürgerbüro der Gemeinde Rellingen und des Amtes Pinnau steht. Die kleine Box hat es aber in sich. Es handelt sich um ein Dokumentenprüfsystem, mit dem die Echtheit von Pässen und Ausweisen nachgewiesen werden kann: „Dieses Gerät dient der Arbeitserleichterung und Arbeitssicherung der Kolleginnen“, sagte Bürgermeister Marc Trampe, der das Gerät gemeinsam mit Melinda Schmahl, der Sachgebietsleiterin Bürgerbüro, präsentierte.
Trampe weiter: „Wir nehmen damit eine Vorreiterrolle in Schleswig-Holstein ein.“ In der Stadt Norderstedt sei ein solches Gerät bereits im Einsatz. Auf Landesebene prüft eine Arbeitsgruppe des Innenministeriums, zu der auch Melinda Schmahl gehört, ob die Dokumentenprüfsysteme von 2019 an landesweit angeschafft werden. Auf diese Entscheidung wollten die Gemeinde Rellingen sowie das Amt Pinnau, zu dem die Gemeinden Borstel-Hohenraden, Ellerbek, Kummerfeld, Prisdorf und Tangstedt gehören, nicht warten. Für 650 Euro Miete pro Jahr wurde das Gerät, das seit gut zwei Monaten im Einsatz ist, angeschafft.
Mit Hilfe von Infrarot-, UV- und Weißlicht prüft das System die Ausweisdokumente, zeigt an, in welchem Bereich Fälschungen vorliegen könnten. Bislang war das im Verdachtsfall reine Hand- und Lupenarbeit. Sollte eine Fälschung naheliegend sein, wird der Kontakt zur Polizei hergestellt.
Für die insgesamt sieben Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros, die pro Jahr unter anderem etwa 2.100 Zuzüge und 700 Umzüge im Bereich der Gemeinde und des Amtes bearbeiten, bedeutet das Dokumentenprüfsystem eine wesentliche Erleichterung. Allein in Deutschland gibt es neben den verschiedenen „Jahrgängen“ von Personalausweisen und Reisepässen auch vorläufige Ausweispapiere. Melinda Schmahl: „Und das ist überall auf der Welt so.“
Das System greift online auf eine Referenzdatenbank zurück, die ständig aktualisiert wird. Melinda Schmahl: „Ein Ziel ist es, das Anmelden von falschen Identitäten mit falschen Pässen zu verhindern und somit Sozialbetrug verbeugen zu können.“ Das Gerät hat schon einige Verdachtsfälle gemeldet, die sich aber nicht erhärtet hatten.
Damit alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandelt werden, werden künftig alle Ausweisdokumente mit dem neuen System überprüft. Ein entsprechendes Schild im Bürgerbüro weist auf den neuen Arbeitsablauf hin. ©Flomm/kommunikateam