Rellingen setzt auf funkauslesbare Wasserzähler
Mit dem Einbau der neuen Technik wird jetzt begonnen. Sowohl der Daten- als auch der Strahlenschutz sind gewährleistet.
Für Bürgermeister Marc Trampe steht fest: „Rellingen investiert weiter in die Modernisierung der Infrastruktur und arbeitet an der Verbesserung des Bürgerservices.“ Was den Bürgermeister so stolz macht, ist ein – auf den ersten Blick – eher unauffälliges Gerät, das aber für die Zukunft vieles leichter macht. Es handelt sich um einen funkauslesbaren Wasserzähler. Bis zum Jahr 2024 sollen alle etwa 4.200 mechanischen Zähler auf dem Gebiet der Baumschulgemeinde ausgetauscht werden.
„Die ersten Betroffenen bekommen jetzt ein Infoschreiben“, sagt Inga Fröhlich. Die Leiterin des Fachbereichs Finanzen sowie ihre Mitarbeiterin und Projektleiterin Svenja Suhrau hatten den Einsatz der neuen Technik vorangetrieben. Nach dem alten System mussten die mechanischen Zähler von den Mitarbeitern des Rellinger Wasserwerks einzeln abgelesen werden. Standen sie vor verschlossenen Türen, teilten entweder die Benutzer den Zählerstand mit, oder der Wasserverbrauch wurde geschätzt.
„Das erinnert eher an das Jahr 1950 und nicht an 2018“, sagt Fröhlich über das zeitintensive und fehleranfällige Verfahren. Dazu kommt, dass die alten Zähler eine Lebensdauer von etwa sechs Jahren haben, die funkauslesbaren Modelle dagegen bis zu zwölf Jahre und länger halten.
Künftig genügt es, wenn die Wasserwerker mit einem Fahrzeug durch die Gemeinde fahren und mit einem Laptop die Daten der einzelnen Zähler empfangen. „Statt wie bislang acht Wochen, brauchen wir nur noch zwei bis drei Tage“, sagt Jürgen Pein, der technische Leiter des Wasserwerks.
Bei den neuen Zählermodellen ist sowohl der Datenschutz als auch der Strahlenschutz gegeben. So werden nur die Zählernummer, der Zählerstand und einige Infocodes übertragen. Das ganze wird, ähnlich wie bei einer Kreditkarte, mit sogenannten AES-128bit-Protokollen verschlüsselt. Die Zähler senden alle 16 Sekunden für 0,01 bis 0,02 Sekunden (insgesamt etwa 56 Sekunden am Tag) mit einer Leistung von zehn Milliwatt. Der im Bundesimmissionsschutzgesetz festgelegt Grenzwert liegt bei 100 Milliwatt, die Basisstation eines Telefons sendet mit 250 Milliwatt. „Um die Strahlung eines 30-minütigen Telefonats mit einem Handy zu erreichen, müsste der Zähler 18 Jahre lang senden“, sagt Lorenzo Galán von der Herstellerfirma Kamstrup.
Inga Fröhlich: „Dadurch, dass wir die neuen Zähler turnusmäßig mit den alten austauschen, gibt es keine finanziellen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger.“ Im ersten Jahr investiert die Gemeinde 68.000 Euro. Bis zum Abschluss der Maßnahme im Jahr 2024 werden es etwa 350.000 Euro sein. Pro Jahr sollen etwa 670 Zähler ausgetauscht werden. Mit einem Schreiben werden die Haushalte informiert, wann die an der Reihe sind. Beim Tausch des Zählers können die Mitarbeiter des Wasserwerks etwaige Fragen beantworten.©Flomm/kommunikateam